Berlin, 20.11.2019 -Heute sind seit dem Putschversuch in der Türkei 3,5 Jahre vergangen. Die Türkei hat sich in den letzten Jahren zu einem rechtslosen Ein-Mann-Regime entwickelt. Das Erdogan-Regime hat mit seiner Politik eine sehr breite Schicht von oppositionellen Menschen unterdrückt.Im Erdogan-Regime kann man weder von freien Medien, noch von einer unabhängigen Justiz sprechen. Im Gegenteil; das Regime setzt die Justiz gegen alle tatsächlichen und vermeintlichen Kritiker als Waffe ein. Hunderte Journalisten, Autoren und Gewerkschafter, tausende Lehrer, Studenten, Ärzte, Akademiker und Hausfrauen sind in Haft, ohne genau zu wissen, was ihnen vorgeworfen wird. Als Vorwand für diesen Dauer-Ausnahmezustand verweist das AKP-Regime auf den gescheiterten Putschversuch von Juli 2016, dessen Aufklärung sie selbst systematisch verhindert. Seitens der Regierung wurde nicht einmal der Versuch einer echten Aufklärung gemacht.Stattdessen gab es Massenanschuldigungen. Gegen 500.000 Menschen wurde ermittelt. 80.000 Menschen wurden festgenommen. Derzeit leben wegen der Anschuldigung einer terroristischen Organisation anzugehören und am Putsch teilgenommen zu haben, ca. 30.000 Menschen zu Unrecht in den türkischen Gefängnissen. 17.000 davon sind Frauen.In der Türkei leben heute mehr als 864 neugeborene Babys und Kinder mit ihren Müttern eingesperrt in Gefängnissen. Die Mütter sind politische Häftlinge. Sie leben mit ihren ihren Babys und Kindern –da sie der Pflege und Liebe der eigenen Mutter bedürfen. Sie sind zum größten Teil unter sechs Jahre alt. Diesen Kindern fehlt es an vielen Grundbedürfnissen. Einige der Probleme, mit denen die Babys und Kinder konfrontiert sind:

● Kein baby-bzw. kindgerechtes Essen.

● Keine Extra-Betten für die Babys und Kinder.

● Im Krankheitsfall werden die Kinder ohne ihre Mütter zum Arzt gebracht. Mehrerekranke Kinder werden überhaupt erst nicht behandelt.

● Mütter mit Kindern werden von den anderen Inhaftierten ausgegrenzt, da Kinder Lärmund Unruhe “erzeugen”.

● Gefängnisse sind keine Orte, an denen sich Kinder psychisch und physisch gutentwickeln können.

● Frauen mit Babys und Kindern dürfen nicht in Gefängnisse gesteckt werden. Babys undKinder müssen in einer freien und friedlichen Umgebung aufwachsen!Ein Auszug aus der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen Die Konvention wurde weltweit von 191 Staaten-alle Staaten der Welt ratifiziert

● Das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung unabhängig von Religion, Herkunft und Geschlecht;

● Das Recht auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit;

● Das Recht auf Gesundheit;

● Das Recht auf Bildung und Ausbildung;

● Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung;

● Das Recht, sich zu informieren, sich mitzuteilen, gehört zu werden und sich zu versammeln;

● Das Recht auf eine Privatsphäre und eine gewaltfreie Erziehung im Sinne der Gleichberechtigung und des Friedens;

● Das Recht auf sofortige Hilfe in Katastrophen und Notlagen und auf Schutz vor Grausamkeit, Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgung;

● Das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause;

● Das Recht auf Betreuung bei Behinderung.Mit dieser Erklärung möchten wir, die „Aktion für Flüchtlingshilfe e.V.“ die Weltöffentlichkeit dazu einladen, die Stimme gegen jene zu erheben, die systematisch Menschen unterdrücken, die sich der Demokratie untergeordnet haben, die die universellen Rechtsprinzipien zu Eigen gemacht haben und die Menschenrechte als ein Gemeingut betrachten.